Landauer Stadtrat: Dringender Handlungsbedarf für sichere Schulwege

Landauer Stadtrat: Dringender Handlungsbedarf für sichere Schulwege

Schulleiterin Nadja Jakobs berichtet über Schulwegeprobleme der Pestalozzischule.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Die erste Stadtratssitzung nach der Sommerpause am 9. September 2025 in Landau war geprägt von hitzigen Debatten und einem zentralen Thema: die Sicherheit der Schulwege, insbesondere an der Pestalozzischule.

Mit 31 Tagesordnungspunkten zog sich die Sitzung über mehrere Stunden hin und wurde teilweise als „chaotisch“ beschrieben. Ein Antrag auf Unterbrechung bei Punkt 5 zur Situation der Pestalozzischule wurde abgelehnt.

Neue Stadtratsmitglieder vereidigt

Zu Beginn begrüßte Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler zwei neue Mitglieder der SPD-Fraktion: Sylvia Dahlinger, kaufmännische Sachbearbeiterin, tritt die Nachfolge von Paule Albrecht an, während Claudia Sieling, Angestellte im Gesundheitswesen, die Ausschusssitze von Alexander Hieb übernimmt.

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Beide wurden per Handschlag vereidigt.

Claudia Sieling
Quelle: privat

Vereidigung Sylvia Dahlinger (links neben OB sitzt Claudia Sieling).
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Sicherheitslage an Schulwegen: Grüne fordern Klarheit

Ein zentraler Punkt der Sitzung war die Anfrage der Grünen-Fraktion zum „Sachstand Sichere Schulwege und Schulwegpläne“, vorgebracht von Lea Saßnowski und Lea Heidbreder. Die Fraktion forderte einen detaillierten Bericht zur Umsetzung des dritten Schulwegplans, der laut Beschluss bereits im Bauausschuss hätte vorgestellt werden sollen.

Fragen betrafen unter anderem die Beteiligung von Schulen, Eltern und Lehrkräften, die Durchführung von Schwerpunktkontrollen des Ordnungsamts und Maßnahmen gegen „Eltern-Taxis“.

Oberbürgermeister Geißler verwies auf einen verschickten Fragenkatalog an Schulen und eine Dienstbesprechung, räumte jedoch ein, dass personelle Engpässe Fortschritte bisher verzögerten.

Die Grünen kritisierten dies scharf als „viele Ausflüchte“ und bemängelten, dass „in eineinhalb Jahren nichts passiert“ sei.

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Pestalozzischule: Gefährliche Zustände in der Waffenstraße

Besonders brisant war der Antrag der SPD-Fraktion zur Verbesserung der Zugangssituation an der Pestalozzischule. Nach der Fertigstellung der Waffenstraße hat sich die Verkehrs- und Sicherheitslage für Schüler drastisch verschlechtert.

Laut SPD, die sich am 29. August vor Ort ein Bild über die katastrophalen Zustände machte, herrscht zu Stoßzeiten ein „verstörendes“ und „chaotisches“ Durcheinander aus Grundschulkindern, Fußgängern, Radfahrern und wartenden Eltern. Selbst Mitarbeiter des Ordnungsamts konnten die Situation nicht entschärfen.

Die SPD forderte Sofortmaßnahmen, darunter:
• Einrichtung eines runden Tisches mit Schule, Elternbeirat und Fachämtern
• Anbringung von Verkehrsschildern „Achtung, Schule“
• Schutzbugel oder Wegesperren an den Schulgängen
• Einrichtung einer Abhol- und Wartezone

Langfristig sollten laut SPD-Antrag Maßnahmen wie Fahrbahnmarkierungen, Zebrastreifen oder eine testweise Schulstraße in der Waffenstraße geprüft werden. Schulleiterin Nadja Jakobs und ihr Stellvertreter Dr. Christian Donie unterstrichen die Dringlichkeit: „Die Situation ist für Kinder, besonders Inklusionskinder, hochgefährlich. Eine Beschilderung allein reicht nicht, eine temporäre Sperrung wäre effektiv.“

Geißler lehnte eine vollständige Sperrung der Waffenstraße jedoch ab. Ein Stadtratsmitglied wies auch daraufhin, dass die Zufahrt zum Haus der Jugend frei bleiben müsse.

Streit um Lösungen und Verantwortlichkeiten

Die Debatte offenbarte Spannungen: Die Grünen warfen Geißler vor, das Problem zu lange ignoriert zu haben, und verwiesen auf frühere Warnungen ihrer Fraktion. Ein Änderungsantrag der Grünen, Schutzpoller statt Schilder aufzustellen, fand schließlich eine knappe Mehrheit und soll nun umgesetzt werden.

Vorschläge wie Zebrastreifen wurden jedoch als schwer umsetzbar eingestuft. Linken-Vertreterin Hartmann betonte die Verantwortung der Stadt eine Lösung zu finden, während die SPD noch einmal die Dringlichkeit konkreter Maßnahmen unterstrich.

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Fazit: Sicherheit der Kinder im Fokus

Die Sitzung machte deutlich, dass die Sicherheit der Schulwege in Landau ein dringendes Thema bleibt. Während erste Maßnahmen wie Schutzpoller beschlossen wurden, bleibt die Umsetzung des Schulwegplans in der Kritik. Die Stadtverwaltung steht unter Druck, schnell konkrete Lösungen zu liefern.

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