Piadina Romagnola – Das wahre Herz der Adria-Küste

Rezept: Piadina Romagnola – Das wahre Herz der Adria-Küste
Wenn du durch die Straßen von Rimini, Riccione oder Cesenatico schlenderst, wirst du diesen Duft unweigerlich in die Nase bekommen: den Geruch von frisch gebackenem, warmem Teig, der aus den unzähligen kleinen Kiosken, den Piadinerie
, strömt. Das ist der Duft der Piadina Romagnola, des kulinarischen Aushängeschilds dieser Region.
Vergiss fade Supermarkt-Wraps! Eine echte Piadina ist etwas völlig anderes. Sie ist weich und doch leicht knusprig, rustikal und unglaublich befriedigend. Traditionell wird sie mit Schweineschmalz (strutto
) zubereitet, was ihr den unverwechselbaren Geschmack und die perfekte Textur verleiht. Gefüllt wird sie mit den besten Zutaten, die die Emilia-Romagna zu bieten hat: luftgetrocknetem Schinken, cremigem Käse und frischem Rucola. Eine Piadina in der Hand, die Sonne im Gesicht – das ist pures „La Dolce Vita“.
- Arbeitszeit: ca. 20 Minuten
- Ruhezeit (Teig): 30 Minuten
- Backzeit (pro Piadina): ca. 4 Minuten
- Schwierigkeit: einfach
- Kalorien p.Stück: ca. 700 kcal (mit klassischer Füllung, Schätzwert)

Zutaten (für ca. 6 Piadine)
Für den Teig:
- 500 g Weizenmehl (Type 00 oder 550)
- 75 g Schweineschmalz (
strutto
), zimmerwarm (wichtig für den authentischen Geschmack!)- Alternative: 60 ml gutes, mildes Olivenöl
- Ca. 200-220 ml lauwarmes Wasser
- 1 TL feines Meersalz
- ½ TL Backpulver oder Natron
Für die klassische Füllung (Prosciutto, Rucola e Squacquerone
):
- 200 g
Prosciutto Crudo
(z.B. di Parma), in dünnen Scheiben - 250 g
Squacquerone
(ein sehr weicher, cremiger Frischkäse)- Alternative: Eine gute Stracchino- oder Crescenza-Sorte. Im Notfall funktioniert auch eine Mischung aus Ricotta und Crème fraîche.
- Eine große Handvoll frischer Rucola
Zubereitung
Schritt 1: Der Teig
- Mehl, Salz und Backpulver in einer großen Schüssel vermischen. In die Mitte eine Mulde drücken.
- Das weiche Schweineschmalz (oder Olivenöl) in die Mulde geben und mit den Fingerspitzen in das Mehl einarbeiten, bis eine krümelige Konsistenz entsteht.
- Nun nach und nach das lauwarme Wasser hinzufügen und alles zu einem geschmeidigen, elastischen Teig verkneten. Knete den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche für ca. 10 Minuten kräftig durch, bis er weich und glatt ist.
- Den Teig zu einer Kugel formen, in ein sauberes Tuch oder Frischhaltefolie wickeln und bei Raumtemperatur für mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
Schritt 2: Das Ausrollen
- Den geruhten Teig in 6 gleich große Stücke teilen und diese zu kleinen Kugeln formen.
- Eine Arbeitsfläche leicht bemehlen. Jede Teigkugel mit einem Nudelholz zu einem dünnen, runden Fladen von ca. 20-25 cm Durchmesser und 2-3 mm Dicke ausrollen.
Schritt 3: Das Backen
- Eine schwere, gusseiserne Pfanne (oder eine Crêpe-Pfanne) auf hohe Temperatur erhitzen. Es wird kein Fett in die Pfanne gegeben!
- Einen Teigfladen in die heiße Pfanne legen. Nach ca. 1-2 Minuten, wenn sich Blasen auf der Oberfläche bilden und die Unterseite goldbraune Flecken hat, wenden.
- Während des Backens die Blasen mit einer Gabel aufstechen, damit die Piadina gleichmäßig gart.
- Die zweite Seite ebenfalls 1-2 Minuten backen, bis auch sie goldbraune Flecken hat. Die Piadina soll weich bleiben, nicht hart wie ein Keks werden!
- Die fertige Piadina auf einem Teller ablegen und mit einem Tuch warm halten, während die restlichen gebacken werden.
Schritt 4: Füllen und Servieren
- Die noch warme Piadina auf einer Hälfte großzügig mit Squacquerone-Käse bestreichen.
- Einige Scheiben Prosciutto darauflegen und mit einer Handvoll Rucola bedecken.
- Die Piadina in der Mitte zusammenklappen und sofort servieren.
Profi-Tipps vom Chef
- Schmalz macht den Unterschied: Auch wenn Olivenöl eine gute Alternative ist, das Geheimnis der unglaublichen Zartheit einer echten Piadina liegt im Schweineschmalz. Trau dich, es auszuprobieren!
- Die richtige Hitze: Die Pfanne muss wirklich heiß sein. Nur so bekommt die Piadina ihre typischen Flecken, ohne dabei auszutrocknen.
- Sei kreativ bei der Füllung: Die klassische Variante ist unschlagbar, aber deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Probiere auch Füllungen mit Salami und Käse, gegrilltem Gemüse und Mozzarella oder sogar eine süße Variante mit Nutella.
Buon Appetito!
Direkt ab nach Rimini