Protest wegen 17 gefällter Bäume in Palma: Anwohner stürmen Rathaus

Nachdem die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca am Donnerstag damit begonnen hatte, 17 Platanen auf dem Platz Llorenç Villalonga zu fällen, sind Anwohner im Rathaus erschienen, um ihrem Ärger Luft zu machen. In der Plenarsitzung musste Bürgermeister Jaime Martínez um Ruhe bitten und zur Ordnung rufen. Davor hatten die Nachbarn auf dem Platz gegen die Fällung der Bäume protestiert.

Mit Ästen und Baumstämmen der gefällten Platanen demonstrierten die Anwohner vor den Stadtpolitikern. Während der Debatte über den ersten Antrag des Tages waren laute Rufe zu hören: „Schande!“ Während der Stadtrat für Stadtplanung, Óscar Fidalgo, seine Rede fortsetzte, hörte man erneut eine Frau sagen: „Ihr habt die Bäume gefällt“. Weitere Spannungen gab es in der Plenarsitzung während der Rede eines anderen Volksvertreters, dem die Anwohner direkt zuriefen: „Gehen Sie sich die Stämme ansehen!“

Die Fraktionen nutzten ihre Redezeit, um sich zur Fällung der Bäume zu äußern: „Die Entscheidung wurde getroffen, ohne dass die Stadtregierung sich in irgendeiner Weise mit den Anwohnern abgestimmt hat“, so Stadträtin Lucía Muñoz, die sich auf Seiten der Nachbarn stellte. „Natürlich müssen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, aber es gibt nicht nur die Möglichkeit des Fällens“, merkte die Sprecherin von Més per Palma, Neus Truyol, an.

Aus Verantwortung gehandelt

Einige Stunden später verteidigte die Sprecherin der Stadtverwaltung, Mercedes Celeste, ebenfalls in der Plenarsitzung, dass die Regierungsmannschaft „das Thema der Platanen“ an einem offenen Tisch mit Politikern und Technikern vorgebracht habe, wo alle angehört werden sollten. „In meinem Büro, da ich Stadträtin des Bezirks Zentrum bin, wurden Einzelpersonen empfangen und ihnen Zeit gewidmet. Manchmal sagen sie dir, dass sie nicht wollen, dass die Bäume gefällt werden, und du musst ihnen antworten, dass wir aus Verantwortung heraus handeln müssen“, fügte sie hinzu.

Das Verwaltungsgericht Nr. 4 von Palma hatte der Stadtverwaltung grünes Licht für die Maßnahme gegeben, nachdem eine Einstweilige Verfügung aufgehoben worden war, die das Fällen aufgrund einer von Umweltschützern eingereichten Klage vorübergehend verhindert hatte. Es sei daran erinnert, dass das Urteil des Verwaltungsgerichts „die Notwendigkeit der Gewährleistung der Sicherheit der Menschen aufgrund der von diesen Bäumen ausgehenden Gefahr“ betonte.

​"Schande!" riefen die Nachbarn während der Plenarsitzung der Stadtverwaltung. Der Bürgermeister musste für Ruhe sorgen. Zwei Stadträtinnen stellten sich auf die Seite der Demonstranten. Weiterlesen