Hungrig und pleite: Berühmter deutscher Hausbesetzer „Jesus Bruder Bauchi“ bettelt um Almosen
Kurz vor Weihnachten geraten auch auf Mallorca Menschen in wirtschaftliche Not. Eine angespannte, teils existenzielle Situation schildert derzeit Georg Berres, bekannt als „Jesus‘ Bruder Bauchi“. Der deutsche Aussteiger, der vor einigen Jahren als Okupa der ehemaligen Boris-Becker-Finca öffentliche Aufmerksamkeit erlangt hatte, wandte sich zuletzt über soziale Netzwerke an seine Community und startete dort einen Aufruf nach Spenden und Almosen.
Auf Instagram beschrieb er seine aktuelle Lage mit den Worten: „Liebe Freunde, liebe Community, ich kann leider gerade nicht anders, als um Hilfe zu bitten. Irgendwie habe ich es das ganze Jahr über geschafft, von Tag zu Tag irgendwie zu überleben, von irgendwo kamen immer ein paar Taler her. Aber gerade wird es echt eng. Der Tank ist leer, mein Internet muss nachgeladen werden, ich habe noch für etwa drei Tage etwas zu essen.“
Weiter erklärte der selbsternannte „Hippie“ und Freigeist, der mit einem Wohnmobil ein freies Leben auf der Insel führt: „Mir bleibt also gerade nicht viel mehr übrig, als meinen Stolz zu überwinden und diesen Spenden-Aufruf zu posten. Und wenn ich dafür jetzt wieder als Bettler oder Schmarotzer betitelt werde, dann bin ich eben einer. Es geht gerade einfach nicht anders.“ Dazu teilte der Deutsche auch seine Bankverbindung.
Bauchi kommt mit 500 Euro im Monat, teils mit der Hälfte, aus
Auf MM-Anfrage erklärte der 51-jährige Rheinländer, dass das Jahr 2025 für ihn ein ständiges Auf und Ab bedeutet habe: „Ich hatte quasi null Einkommen, immer kam irgendwie von irgendwo her etwas Geld rein geflattert, so dass ich mehr oder weniger von Woche zu Woche weiter leben konnte. Ist bei mir ja nicht unbedingt etwas neues, aber in diesem Extrem habe ich es auch noch nicht erlebt.“ Trotzdem habe er diese Phase gemeistert und wolle keine der Erfahrungen dieses Jahres missen.

Jesus Bruder Bauchi – kein Guru, sondern Zuhörer und Hippocampus-Trainer für seine Klienten. (Foto: Instagram @jesusbruderbauchi)
Neben dem Spendenaufruf versucht Berres, sich mit kreativen und alternativen Angeboten über Wasser zu halten. Im Jahr 2024 schuf er eine Reihe farbintensiver Bilder, die er online auf Bestellung verkauft. Die Werke erinnern stilistisch an eine Mischung aus Comic und Graffiti und zeigen unter anderem leicht bekleidete Frauen, Paare beim Liebesakt oder Fetisch-Objekte als Symbole der Lust. Perspektivisch plant er zudem eine Ausstellung seiner Arbeiten.
Darüber hinaus bietet Berres auf der Insel seine Dienste als Hippocampus-Trainer an. Vor rund zwanzig Jahren absolvierte er auf diesem Gebiet eine Ausbildung. Auf seiner Homepage schreibt er dazu: „Der Hippocampus ist ein wichtiger Bereich im limbischen System. Er bildet neue Erinnerungen, verarbeitet Emotionen, verknüpft Erlebnisse mit Bedeutung und ist grundlegend für Lernfähigkeit. Er reagiert unmittelbar auf Neugierde und Interesse.“ Ziel sei es, Menschen dabei zu unterstützen, ihren Hippocampus bewusst durch Neugier, Begeisterung und spielerisches Denken zu trainieren.
Bilder verkaufen, um leben zu können
Erst am vergangenen Samstag habe er eines seiner Bilder verkaufen können. Der Erlös habe ihm nach eigenen Angaben geholfen, den leeren Tank zu füllen, die Internetkosten zu begleichen und seine Versorgung für die kommende Woche sicherzustellen. Dazu sagte er: „Das half mir, meinen leeren Tank zu füllen, mein Internet zu bezahlen und mein Essen für die nächste Woche (Hund und Katze sind versorgt, denen geht es super hier), hab ich mich überwunden, auf meinen Kanälen um Hilfe zu bitten.. Ich brauche halt auch nicht viel davon. Mit 500 Euro lebe ich wie ein König. Die meisten meiner Monate dieses Jahr bin ich mit der Hälfte davon ausgekommen!“
Der 51-jährige Rheinländer hatte insbesondere in den Jahren 2018 und 2019 auf Mallorca für Aufmerksamkeit gesorgt, als er gemeinsam mit weiteren „Mitbewohnern“ rund ein Jahr lang die damals heruntergekommene Finca des ehemaligen Tennisprofis Boris Becker besetzt hatte.
"Es wird echt eng" – der frühere ‚Okupa‘ der Boris-Becker-Finca schildert finanzielle Engpässe und bittet jetzt seine Follower um Unterstützung. Weiterlesen

