Gruppenvergewaltigung mit Flasche im Mallorca-Urlaub: Angeklagte Männer kommen mit Bewährungsstrafen davon

Gruppenvergewaltigung mit Flasche im Mallorca-Urlaub: Angeklagte Männer kommen mit Bewährungsstrafen davon

In dem Fall um eine Gruppenvergewaltigung in einem Hotel in El Arenal auf Mallorca ist am Dienstag der Prozess in Deutschland zu Ende gegangen. Wegen „gemeinschaftlicher Vergewaltigung“ sind drei der vier angeklagten Männer am Landgericht Essen schuldig gesprochen worden. Das teilte der Gerichtssprecher auf MM-Anfrage mit. Die drei deutschen Mallorca-Urlauber hatten die Tat beim Prozessauftakt Ende November bereits vollumfänglich gestanden. In einer gemeinschaftlichen Aktion hatten sie ihrem alkoholisierten Freund im August 2024 „eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche ein Stück in den After“ eingeführt.

Das Landgericht Essen verurteilte den Hauptangeklagten, der 37-jährige Björn P., zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren, die auf Bewährung ausgesetzt wurde. Die beiden anderen Angeklagten, zwei 35 und 50 Jahre alte Männer, wurden zu jeweils einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt, ebenfalls auf Bewährung. Der jüngste Angeklagte, 18 Jahre alt, wurde indes freigesprochen. Ihm konnte nicht nachgewiesen werden, an der Vergewaltigung beteiligt gewesen zu sein.

Täter zahlen dem Opfer 12.500 Euro „Schmerzensgeld“

Die vergleichsweise milden Strafen begründete der Pressesprecher des Landgerichts Essen mit einem „Täter-Opfer-Ausgleich“. Drei der vier angeklagten Männer hatten dem Geschädigten eine Art „Schmerzensgeldzahlung“ von 12.500 Euro zusagt und 6000 Euro bereits gezahlt. Dadurch, dass die Männer ihre Taten vor Gericht „ohne Wenn und Aber eingeräumt“, musste das 41-jährige Opfer nicht vor Gericht aussagen. „So konnte eine mögliche Re-Traumatisierung des Geschädigten vermieden werden“, ergänzt der Gerichtssprecher.

Der Vorfall ereignete sich Ende August 2024 in einem Hotel in El Arenal. Die fünfköpfige Männergruppe war zusammen im Mallorca-Urlaub gewesen, gemeinsam hatten sie in einem „Lokal Alkohol konsumiert“. Danach kehrte die Gruppe ins Hotel zurück, das Opfer – 41 Jahre alt und erheblich alkoholisiert – ging auf sein Einzelzimmer und legte sich ins Bett.

Gruppenvergewaltigung auch noch gefilmt

Dabei soll der Mann nur mit einer Boxershorts bekleidet gewesen sein. Seine vier Freunde besorgten sich dann „an der Rezeption des Hotels eine Karte für das Zimmer des Geschädigten“ und konnten sich so Zutritt zu seinem Zimmer verschaffen. Dort hatte der Hauptangeklagte dann eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche in den Hintern des Opferns eingeführt – das Geschehene wurde von den anderen Beteiligten gefilmt.

Das Urteil ist formell noch nicht rechtskräftig. Die drei verurteilten Männer haben allerdings bei der Urteilsverkündung am Landgericht Essen angekündigt, keine Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen. Üblicherweise werden Verhandlungen am Tatort geführt: Wenn also eine mutmaßliche Vergewaltigung auf Mallorca stattgefunden hat, wird sie meistens auch auf der Insel verhandelt.

Unter bestimmten Voraussetzungen sei es aber auch möglich, einen solchen Prozess, wie in diesem Fall, in Deutschland zu führen, erklärt der Pressesprecher des Landgerichts Essen. Wichtig sei dann etwa, dass der Straftatbestand in beiden Ländern gegeben ist. Die obenstehende Tat wird sowohl in der Bundesrepublik als auch in Spanien als gemeinschaftliche Vergewaltigung eingeordnet.

​Der Vorfall hatte sich im August 2024 in einem Hotel in El Arenal zugetragen. Wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung sind drei der vier Männer jetzt schuldig gesprochen worden. Weiterlesen

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