Helge Schneider ist eine absolute Ausnahmeerscheinung in der deutschen Kulturlandschaft. Ihn in eine Schublade zu stecken, ist unmöglich: Er ist Jazz-Musiker, Komiker, Multiinstrumentalist, Entertainer, Schauspieler und Buchautor in einer Person. Seit den 80er Jahren hat der „Ruhrpott-Dadaist“ aus Mülheim an der Ruhr eine Kunstform perfektioniert, die auf Improvisation, absurdem Humor und musikalischer Genialität basiert.

Seine Markenzeichen sind der scheinbar planlose Aufbau seiner Konzerte, absurde Geschichten und Dialoge, Parodien und seine unglaubliche Fähigkeit, virtuos zwischen verschiedenen Instrumenten wie Klavier, Saxophon, Trompete oder Vibraphon zu wechseln. Dabei ist er im Herzen ein zutiefst ernsthafter und brillanter Jazz-Musiker, der sein Können hinter einer Fassade aus Klamauk und Nonsens verbirgt. Sein Hit „Katzeklo“ machte ihn 1994 schlagartig einem Millionenpublikum bekannt, doch sein Schaffen ist weitaus vielschichtiger.

Ein Abend mit Helge Schneider ist niemals wie der andere. Seine Auftritte sind unvorhersehbar, spontan und oft zum Brüllen komisch. Er dekonstruiert die Mechanismen der Unterhaltung und erschafft daraus etwas völlig Neues und Eigenes. Er ist die „singende Herrentorte“, ein kultureller Freigeist und zweifellos einer der originellsten Künstler, die Deutschland je hatte.