Eder will stabile Finanzierung des Deutschlandtickets

<br><section class=“main“><p>Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Katrin Eder fordert eine gesicherte Finanzierung des Deutschlandtickets. «Es ist seit der Existenz des Deutschlandtickets ein dauerndes Ringen», kritisierte die Grünen-Politiker vor der Sonderverkehrsministerkonferenz an diesem Donnerstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. </p><p>«Wir wollen das Deutschlandticket retten. Leider wird das vermutlich nur über eine Preiserhöhung möglich sein, weil der Bund seine Versprechungen aus dem Koalitionsvertrag nicht einlöst», sagte Eder. «Das trifft dann wieder die ÖPNV-Nutzerinnen und die ÖPNV-Nutzer.»</p><h2>Bis zu 64 Euro im Gespräch</h2><p>Im Gespräch sind dem Vernehmen nach 62 bis 64 Euro pro Monat. Zu Jahresbeginn war der Preis von 49 auf 58 Euro gestiegen.</p><p>«Wir haben uns sehr gefreut, dass im Bundes-Koalitionsvertrag das Bekenntnis zum Deutschlandticket steht», betonte Eder. Dazu gehöre auch, dass der Preis bis 2029 stabil bleiben solle. Trotzdem habe die schwarz-rote Bundesregierung aber ihren Anteil von 1,5 Milliarden Euro in den letzten Wochen zunächst infrage gestellt – und erhöhe ihn jetzt nicht so, dass der Preis bei 58 Euro bleiben könne. </p><p>Die Länder hätten sich nach anfänglichem Widerstand aus Bayern inzwischen ebenfalls darauf verständigt, die gleiche Summe (1,5 Milliarden) erneut aufzubringen. Sie haben sich Eder zufolge auch auf einen internen Ausgleich untereinander verständigt. Dafür, einen höheren Anteil als der Bund zu bezahlen, gebe es keine Mehrheit, sagte die Grünen-Politikerin. </p><h2>Milliarden für Pendlerpauschale und Dieselprivileg unumstritten</h2><p>«Während wir bei Instrumenten wie der Pendlerpauschale und dem Dieselprivileg nie erleben, dass sie infrage gestellt werden und Milliarden Euro da reinfließen, steht das Deutschlandticket, das Millionen von Menschen real entlastet hat, immer wieder in der Diskussion», kritisierte Eder. </p><p>«Dabei ist es ein Erfolgsmodell – auch in Rheinland-Pfalz.» Es sei nicht der Fall, dass dies nur für die Städte gelte. «Die finanzielle Entlastung im ländlichen Raum ist in Rheinland-Pfalz sogar größer als in den Städten, weil dort längere Wege zurückgelegt werden.» </p><p>Rheinland-Pfalz liege bei den Deutschlandtickets unter dem Bundesdurchschnitt, was nach Einschätzung Eders auch auf die ungesicherte Finanzierung des Angebots zurückzuführen sei. «Wenn wir eine dauerhafte Sicherung der Finanzierung haben, kann man auch noch mal gezielt in die Werbung für zusätzliche Tickets gehen.» </p><h2>Deutschlandticket spart im Verkehrssektor am meisten CO2</h2><p>14 Millionen Menschen in Deutschland hätten das Ticket im Juni genutzt, davon 450.000 in Rheinland-Pfalz, sagte Eder. Vor der Preiserhöhung auf 58 Euro seien es sogar 14,5 Millionen gewesen. </p><p>Aus klimapolitischen Gründen sei das Ticket auch unverzichtbar: «Das Deutschlandticket spart mehr CO2 als jede andere bekannte Maßnahme im Verkehrssektor», betonte Eder.</p></section>© dpa-infocom, dpa:250917-930-47537/1

​<br><section class=“main“><p>Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Katrin Eder fordert eine gesicherte Finanzierung des Deutschlandtickets. «Es ist seit der Existenz des Deutschlandtickets ein dauerndes Ringen», kritisierte die Grünen-Politiker vor der Sonderverkehrsministerkonferenz an diesem Donnerstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. </p><p>«Wir wollen das Deutschlandticket retten. Leider wird das vermutlich nur über eine Preiserhöhung möglich sein, weil der Bund seine Versprechungen aus dem Koalitionsvertrag nicht einlöst», sagte Eder. «Das trifft dann wieder die ÖPNV-Nutzerinnen und die ÖPNV-Nutzer.»</p><h2>Bis zu 64 Euro im Gespräch</h2><p>Im Gespräch sind dem Vernehmen nach 62 bis 64 Euro pro Monat. Zu Jahresbeginn war der Preis von 49 auf 58 Euro gestiegen.</p><p>«Wir haben uns sehr gefreut, dass im Bundes-Koalitionsvertrag das Bekenntnis zum Deutschlandticket steht», betonte Eder. Dazu gehöre auch, dass der Preis bis 2029 stabil bleiben solle. Trotzdem habe die schwarz-rote Bundesregierung aber ihren Anteil von 1,5 Milliarden Euro in den letzten Wochen zunächst infrage gestellt – und erhöhe ihn jetzt nicht so, dass der Preis bei 58 Euro bleiben könne. </p><p>Die Länder hätten sich nach anfänglichem Widerstand aus Bayern inzwischen ebenfalls darauf verständigt, die gleiche Summe (1,5 Milliarden) erneut aufzubringen. Sie haben sich Eder zufolge auch auf einen internen Ausgleich untereinander verständigt. Dafür, einen höheren Anteil als der Bund zu bezahlen, gebe es keine Mehrheit, sagte die Grünen-Politikerin. </p><h2>Milliarden für Pendlerpauschale und Dieselprivileg unumstritten</h2><p>«Während wir bei Instrumenten wie der Pendlerpauschale und dem Dieselprivileg nie erleben, dass sie infrage gestellt werden und Milliarden Euro da reinfließen, steht das Deutschlandticket, das Millionen von Menschen real entlastet hat, immer wieder in der Diskussion», kritisierte Eder. </p><p>«Dabei ist es ein Erfolgsmodell – auch in Rheinland-Pfalz.» Es sei nicht der Fall, dass dies nur für die Städte gelte. «Die finanzielle Entlastung im ländlichen Raum ist in Rheinland-Pfalz sogar größer als in den Städten, weil dort längere Wege zurückgelegt werden.» </p><p>Rheinland-Pfalz liege bei den Deutschlandtickets unter dem Bundesdurchschnitt, was nach Einschätzung Eders auch auf die ungesicherte Finanzierung des Angebots zurückzuführen sei. «Wenn wir eine dauerhafte Sicherung der Finanzierung haben, kann man auch noch mal gezielt in die Werbung für zusätzliche Tickets gehen.» </p><h2>Deutschlandticket spart im Verkehrssektor am meisten CO2</h2><p>14 Millionen Menschen in Deutschland hätten das Ticket im Juni genutzt, davon 450.000 in Rheinland-Pfalz, sagte Eder. Vor der Preiserhöhung auf 58 Euro seien es sogar 14,5 Millionen gewesen. </p><p>Aus klimapolitischen Gründen sei das Ticket auch unverzichtbar: «Das Deutschlandticket spart mehr CO2 als jede andere bekannte Maßnahme im Verkehrssektor», betonte Eder.</p></section>© dpa-infocom, dpa:250917-930-47537/1 Weiterlesen