„La Dolce Vita in der Pfalz“: Schloss Villa Ludwigshöhe wiedereröffnet

Im pompejanischen Saal erfolgte der offizielle Eröffnungsakt.
Foto: Pfalz-Express/Ahme
Edenkoben. Schloss Villa Ludwigshöhe präsentiert sich seinen Besuchern in neuem Glanz. Nach Vollendung des letzten Bauabschnitts wurde das imposante Bauwerk nach fünfjähriger Schließung gestern Abend feierlich wiedereröffnet.
Die einstige Sommerresidenz von König Ludwig I. von Bayern präsentiert sich als barrierefreier Kulturort mit historischem Charme, neuen Ausstellungen und neuer inhaltlicher Ausrichtung. Die Eröffnung wurde im Rahmen des beliebten Schlossfestes zu Ehren König Ludwigs I. gefeiert – mit Musik von Stipendiatinnen der Villa Musica, Unterhaltung, Genussständen und Big Band.

Das beliebte Schlossfest bei freiem Eintritt zog viele Besucher an.
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„Wir haben mit Spannung auf die Eröffnung geschaut. Und es wurde gut“, schwärmte Ministerpräsident Alexander Schweitzer im Rahmen der Eröffnungsfeier. „Menschen brauchen Heimat und müssen ein Kulturgefühl entwickeln“.

Minister Alexander Schweitzer auf dem Balkon der Villa.
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Rheinland-Pfalz sei ein Kulturland. „Kunst und Kultur verbinden uns, sind unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft und prägen unser Zusammenleben. Mit der Wiedereröffnung von Schloss Villa Ludwigshöhe gewinnt Rheinland-Pfalz ein kostbares Juwel zurück, das Geschichte und Kunst, aber auch Genuss und Lebensfreude auf einzigartige Weise vereint. Zusätzlich wird die Villa Ludwigshöhe nicht nur ein Ort der Begegnung und der kulturellen Bildung sein, sondern auch Impulse für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung geben.
Sie ist ein kulturelles Aushängeschild mit viel Potential für die ganze Region“, betonte Ministerpräsident Alexander Schweitzer. Die umfassende Sanierung wurde aus Mitteln des Landeshaushalts, nämlich 18 Millionen Euro, bewerkstelligt. Die Außenanlagen stehen noch auf der Agenda.
Im Mittelpunkt der Neuausrichtung steht das Motto „La Dolce Vita in der Pfalz“. Es verweist auf Ludwigs Sehnsucht nach Italien und die besondere Leichtigkeit der Pfalz – ein Konzept, das sich in Architektur, Kunst, Gastronomie und im Veranstaltungsprogramm widerspiegelt.
„Das kulturelle Erbe unseres Landes lebt durch solche Orte – Geschichte wird erlebbar. Die Villa wird künftig nicht nur Ausstellungen und Konzerte beherbergen, sondern auch gesellschaftliche Debatten aufgreifen – kulturell und regional verankert, mit europäischer Perspektive. Ich bin froh, dass das Land in die Sanierung dieses einzigartigen Ortes so entschlossen investiert hat, der ganz klar die pfälzische Identität prägt“, erklärte der für das kulturelle Erbe zuständige Innenminister Michael Ebling.

Minister Ebling
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Das ist nicht so, wie Zuhause den Flur streichen“, so Ebling. Gewerke, die es so schon lange nicht mehr gibt, waren die Herausforderung. Man habe sich in einem historischen Umfeld bewegen müssen. „Jetzt ist es sehr schön geworden“.
Mit der nun fertiggestellten Sanierung konnten das Dach, die Fenster- und Fassade umfangreich und denkmalgerecht instandgesetzt werden. Ein wichtiger Schwerpunkt der Sanierung waren außerdem die Barrierefreiheit der gesamten Anlage und die Verbesserung des Brandschutzes. Auch die Außenanlagen wurden umfassend neugestaltet und instandgesetzt – einschließlich des Luitpold-Brunnens, den erstmals seit Jahrzehnten wieder ein bronzenes Reh schmückt.

Bronzenes Reh.
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Angelegt wurde zudem eine Obstwiese mit alten Obstbaumsorten.
„Wir verstehen Schloss Villa Ludwigshöhe als kulturelles Zentrum und Leuchtturm in der Pfalz“, ergänzte die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto: „Mit neuen Ausstellungskonzepten, zeitgenössischer Kunst, lebendiger Vermittlung und dem Ausbau internationaler Kooperationen und der regionalen Vernetzung schaffen wir einen Ort für alle Generationen.“
Schloss Villa Ludwigshöhe präsentiert sich künftig als vielseitiger Kulturstandort mit drei inhaltlich klar profilierten Bereichen: Im Gewölbekeller lädt die renommierte Keramiksammlung Hinder-Reimers mit Ausstellungen und Matineen zur künstlerischen Auseinandersetzung ein – künftig auch verstärkt im Dialog mit den Werken talentierter und moderner Keramikkünstler.
Die Galerie im Obergeschoss, ehemals Slevogt-Galerie, zeigt künftig wechselnde Sonderausstellungen. Das Spektrum reicht von Pfälzer Malerei über kulturhistorische Themen bis zu moderner Kunst. Die ersten Ausstellungen nach der Wiedereröffnung setzen bereits starke inhaltliche Akzente.
Führung mit dem stellvertretenden Direktor Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Florian Hasenknopf
Den Auftakt macht „Spuren, Schätze, Sagen – Burgen am Oberrhein“, die Begleitausstellung zum Interreg-Projekt Burgen am Oberrhein, die in Kooperation mit den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) und der Collectivité européenne d’Alsace (CeA) entstanden ist.
Zwar werden auch weiterhin Werke von Slevogt und verwandten Künstlern sowie Pfälzer Malern in der Villa Ludwigshöhe zu sehen sein, allerdings soll Slevogt vorrangig im Landesmuseum Mainz gezeigt werden, wo sich auch das Slevogt-Archiv befindet.
Die historischen Schlossräume präsentieren sich in Teilen erstmals wieder im Stil der beiden wichtigsten königlichen Nutzungsphasen (um 1850 und um 1900). Authentische und teils restaurierte Interieurs und teils rekonstruierte Wandfassungen sowie neue Vermittlungskonzepte lassen die Geschichte des Hauses lebendig werden.

Mosaik-Holz-Fußboden
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Zur Umsetzung des Präsentationskonzeptes wurden umfangreiche Forschungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Sie betreffen sowohl die Geschichte der Villa Ludwigshöhe, deren Raumgestaltung – also Wand-, Decken und Bodenfassungen – als auch das historische Inventar. Der Großteil des eindrucksvollen historischen Mobiliars ist bis heute im Eigentum des Wittelsbacher Ausgleichsfonds und prägt als Dauerleihgabe entscheidend das prachtvolle Erscheinungsbild der Schlossräume.

Prinz Ludwig von Bayern
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Ehrengast Prinz Ludwig von Bayern, Chef des Hauses Wittelsbach, hatte es sich übrigens nicht nehmen lassen, bei der Eröffnung vorbei zu schauen. Auf dem Weg von Kenia zurück nach München, zeigte sich der Prinz in Edenkoben begeistert über die gelungene Restaurierung.
Ludwig, Prinz von Bayern, Ur-Ur-Enkel des letzten bayerischen Königs Ludwig III., engagiert sich für Menschen. Einen Großteil des Jahres verbringt der Wittelsbacher in Afrika, um junge Leute dabei zu unterstützen, in ihrer Heimat bleiben zu können und eine Infrastruktur dort zu schaffen.
Bernhard Weller (bekannt vom ehemaligen Duo Spitz und Stumpf) überraschte zur Freude des Prinzen und der geladenen Gäste mit einer kleinen Theaterszene, in der er Ludwig I. mimte. „6 Jahre Restaurierungszeit, das ist ja genau die Bauzeit der Villa Ludwigshöhe – wäre das nicht schneller gegangen“, frotzelte „Ludwig I.“ (desa)
Fotogalerie Pfalz-Express/Ahme
[See image gallery at www.pfalz-express.de] Pfalz-Express-Interview mit Prinz Ludwig von Bayern – Das Gespräch führte Desirée Ahme
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