Tag der offenen Tür im neuen Bundespolizeirevier Kandel: Hunderte Besucher strömten in die neuen Räumlichkeiten

Foto: Pfalz-Express / Licht – Fotostrecke am Textende

Kandel – Wo sonst die Tore verschlossen sind, herrschte am Samstag, 13. September 2025 , reges Treiben: Hunderte Besucher nutzten den Tag der offenen Tür, um das neue Bundespolizeirevier in Kandel zu besichtigen.

Von 14 bis 16 Uhr konnten Interessierte nicht nur die neuen Räume kennenlernen, sondern auch Einsatzfahrzeuge, Führungs- und Einsatzmittel der Bundespolizei erkunden.

Besonders stark frequentiert war der Stand mit Polizeiwaffen. Sogar ein Polizei-Maschinengewehr konnte besichtigt werden. Polizeihauptkommissar Christian Ollhoff, einer der Sprecher der Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern, und seine Kollegen begleiteten mehrere Gruppen und erläuterten die Aufgaben des neuen Reviers in Kandel. 

Foto: Pfalz-Express / Licht

Im Inneren wurden die Besucher in Gruppen durch das Gebäude geführt, da aus Sicherheitsgründen nicht alle Bereiche für die Öffentlichkeit zugänglich waren, etwa die streng gesicherte Waffenkammer.

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Das komplette Gebäude, jeder Raum, ist videoüberwacht. In den Gewahrsamszellen schaltet sich die Kamera jedoch automatisch aus, sobald sich die Tür schließt. Für die Überwachung gibt es zudem einen zentralen Raum mit vielen Bildschirmen, eine Art Schalt- und Einsatzzentrale. Fotos aus diesem Raum waren den Besuchern nicht gestattet.

Erkennungsdienstliche Behandlung 

Neben der Überwachung konnten die Besucher einen Blick in einen Verhörraum werfen. Außerdem gab es Räume, in denen Fingerabdrücke genommen werden – Teil der erkennungsdienstlichen Behandlung.

Die alte Walze und das schwarze Pulver sind tatsächlich noch vorhanden, heute erfolgt die Abnahme natürlich digital. In denselben Räumen werden auch Polizeifotos angefertigt, in den USA als „Mug-Shots“ bekannt.

Gewahrsamszelle ist keine Komfort-Zone

Besonders eindrücklich waren die beiden Gewahrsamszellen: Der hell geflieste Raum ist bis auf einen gemauerten Sockel mit Kachelbelag und einer Gummimatratze zum Schlafen völlig leer, klinisch, steril. Persönliche Gegenstände werden abgenommen, Schuhe müssen ausgezogen oder alternativ die Schnürsenkel abgegeben werden – zum Schutz des Insassen selbst. 

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Foto: Pfalz-Express / Licht

Wer die Toilette benutzen möchte, muss klingeln; Beamte begleiten die Insassen und spülen selbst von außen. „Wir prüfen auch, was die Toilette runtergeht“, erklärte Ollhoff, „denn viele Insassen versuchen, verdächtige Dinge verschwinden zu lassen.“

Ollhoff informierte zudem über die rechtlichen Rahmenbedingungen: Eine Ingewahrsamnahme muss richterlich angeordnet werden. In Deutschland könne niemand ohne richterliche Genehmigung einfach eingesperrt werden, betonte der Beamte. Zudem berichtete er über den Einsatz von Bodycams: „Schon allein die Tatsache, dass sie läuft, lässt viele Situationen deeskalieren.“

Einfach Reinspazieren geht nicht

Der Eingang des Reviers ist aus Sicherheitsgründen mit einer Schleuse versehen: Besucher müssen zunächst klingeln und ihr Anliegen nennen, bevor sie überhaupt in die Schleuse gelangen. „Früher war das anders“, erklärte Ollhoff, „aber angesichts der gesellschaftlichen Gegebenheiten ist das heute leider unumgänglich.“

Foto: Pfalz-Express / Licht

Nicht zugänglich war der obere Stock, der sogenannte K-Bereich (Kriminalpolizei). Im Erdgeschoss befinden sich viele Büros für die sorgfältige Dokumentation aller Vorgänge. 

Zusätzlich stand die Einstellungsberatung vor Ort bereit, um Fragen zu Ausbildung und Studium bei der Bundespolizei zu beantworten. Die Behörde hofft, dass sich junge Menschen für eine Karriere bei der Bundespolizei begeistern können. 

Über die Bundespolizei

Die Bundespolizei ist deutschlandweit unter anderem für den Grenzschutz, die Sicherheit auf Bahnhöfen und Flughäfen sowie den Schutz von Bundesorganen zuständig. Zusätzlich ist sie bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen im Einsatz. Sie arbeitet eng mit der Landespolizei zusammen.

Das Bundespolizeirevier Kandel betreut einen Umkreis von etwa 30 bis 50 Kilometern. Früher war das Revier auf französischem Staatsgebiet am Grenzübergang Lauterbourg untergebracht, was Einsätze teilweise rechtlich komplizierter machte. (cli)

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