Francos Ex-Schneckenbar in Palma wird bald mehrstöckigem Wohngebäude weichen

Francos Ex-Schneckenbar in Palma wird bald mehrstöckigem Wohngebäude weichen

Es handelt sich um einen authentischen Ort mit viel Geschichte auf Mallorca. Auch Geschichten ranken sich um die Straßenecke von Palmas Innenstadtring mit der Ausfallstraße General Riera mit der seit Jahren leerstehenden Bar Sagrera. Eine davon ist kurios: Francisco Franco verputzte dort, bevor er zum spanischen Diktator wurde, immer mal wieder um das Jahr 1933 Generalkommandant der Balearen Schnecken. Die Zukunft dieses Ortes wird sich in Kürze radikal ändern: Es ist geplant, das Gebäude abzureißen und ein achtstöckiges Gebäude zu errichten.

Juan Sagrera, der Dritte in der Erbfolge der Familiensaga, erinnert sich an diese Anekdoten. Bevor das Lokal Bar Sagrera hieß, war sein ursprünglicher Name Bodega Buenos Aires. Diese befand sich damals am Ende der Stadt. „Mein Großvater Juan Sagrera übernahm die Bar und später mein Vater Gabriel. Ich wurde 1943 geboren”, erzählt dieser Mann, der von seinem Großvater den Mietvertrag für das Lokal geerbt hat, das vor etwa zehn Jahren wegen Sicherheitsproblemen aufgrund der Dächer geschlossen wurde.

Juan Sagrera, der Enkel, wuchs an dieser Ecke des Innenstadtrings auf. „Ich habe gesehen, wie alles gebaut wurde. Hier gab es nichts, nur Baugrundstücke. Ich habe gesehen, wie das Kino entstanden ist”, sagt er begeistert. „Hier [er zeigt auf die Alleen und die ihn umgebenden Hochhäuser] gab es Autoscooter und Karussells. Davor lag die Schule Lasalle.“

Das Hostal Buenos Aires gab dem Viertel seinen Namen. „Und gegenüber lag die Schule La Pureza“, wo heute ein Gebäude mit mehr als zwölf Stockwerken steht. Gleich daneben sollte das Gebäude Ocaso „zwanzig Stockwerke haben, aber wegen eines Rechtsstreits wurden drei davon gestrichen. Eine mallorquinische Familie schenkte das Grundstück den Nonnen, die es zwanzig Jahre später verkauften, um Wohnungen zu bauen. Der ehemalige Eigentümer, verärgert über das Immobiliengeschäft, klagte gegen die übermäßige Höhe des Gebäudes.“

Juan Sagrera wurde eigentlich in Argentinien geboren. Er neben dem geschlossenen und heruntergekommenen Lokal posiert. Er zeigt alte Fotos seiner Familie, auf denen seine sehr jungen Eltern neben dem von ihnen geführten Restaurant posieren, ohne Asphalt, nur Erde.

Der Vater Gabriel Sagrera kehrte mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn aus Argentinien zurück und führte die Bar weiter, die später Juan übernehmen sollte. Das Gebäude wechselte mehrmals den Besitzer, aber Juan Sagrera behielt seinen alten Mietvertrag. Anfangs zahlte man 600 Peseten [vier Euro] pro Jahr, „das Lokal war nicht einmal gefliest”, aber im Laufe der Jahre stieg der Preis auf 300 Euro pro Monat.

Das Gebäude gehört einer Bank

Besitzer des Gebäudes ist seit vielen Jahren die Sabadell-Bank. Die Bar Sagrera blieb zunächst geöffnet, aber „illegale Bauarbeiten auf dem Dach des Gebäudes“ führten laut Juan Sagrera dazu, dass die Zwischendecke seiner Familienbar einstürzte und das Lokal anschließend abgestützt werden musste. Schließlich schloss Sagrera das Lokal und verklagte die Bank, die das Gebäude reparieren musste. Aber die Jahre sind vergangen, und er wartet immer noch.

„Ich bin ein Mieter mit Rechten, aber die Bank hat so getan, als gehöre ihr die Bar nicht. Die Immobilie war 1,2 Millionen Euro bewertet, und ich verlange 10 Prozent, wenn sie wollen, dass ich gehe“, klagt Sagrera.

In der Zwischenzeit ging er vor Gericht, warnt jedoch, dass „der Anwalt nicht für meine Rechte gekämpft hat. Die Bank behauptete, dass die Bar nicht ihr gehörte und sie sich daher nicht um die Bauarbeiten kümmern müsse. In fünf Sekunden verlor ich den Prozess, obwohl ich weiterhin die Miete bezahlt hatte. Es gab keinen Räumungsbefehl.“ Am schmerzlichsten war für ihn, wie eine Gruppe von Schrotthändlern, „die vom Eigentümer beauftragt worden war, die Schlösser aufbrachen, die Bar öffneten und alles mitnahmen, was darin war. Die Erinnerungen meiner Familie, persönliche Gegenstände, Fotos, Weinflaschen aus dem Weinkeller, die ich aufbewahrt hatte… Ich wollte nur meine Sachen mitnehmen, aber im Bereitschaftsgericht sagte man mir, dass ich das nicht dürfe.“

Die Bank, so sagt er, „bot mir 2500 Euro“, damit ich auf den Mietvertrag verzichte, den ich von meinem Großvater geerbt hatte. Bald wird die Bar Sagrera Geschichte sein, sie wird allerdings in Juans Erinnerung weiterleben.

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