Sirenensystem im Kreis Germersheim kurz vor erstem Testeinsatz

Sirenensystem im Kreis Germersheim kurz vor erstem Testeinsatz

V.li.: Rainer Wambsganß. Mathias Deubig, Martin Brandl, Christian Betzel und Michael Horvat.
Foto: Pfalz-Express / Linares-Ramon

Bellheim / Kreis Germersheim – Am 1. September 2025 hatten Landrat Martin Brandl, Brand- und Katastrophenschutzinspektor Christian Betzel, Mathias Deubig vom Brand- und Katastrophenschutz im Landkreis Germersheim, das Planungsbüro SiQ (Rainer Wambsganß) und Michael Horvat vom Sirenenhersteller Safus zu einem Pressegespräch nach Bellheim eingeladen.

Thema war das neue Sirenensystem des Landkreises, das am bundesweiten Warntag am 11. September 2025 erstmals in vollem Umfang getestet wird.

Das neue System umfasst insgesamt 64 Sirenen, von denen 61 zum Warntag aktiv sein sollen. Die drei noch nicht vollständig angeschlossenen Sirenen befinden sich auf Firmengeländen und an der Schule in Ottersheim, die sich aktuell noch in der Renovierung befindet. 15 der Anlagen sind auf Masten installiert, die restlichen auf Dächern unterschiedlichster Gebäude im Kreisgebiet.

Mit dem Sirenensystem soll die Bevölkerung bei Katastrophenfällen frühzeitig und zuverlässig gewarnt werden. Ereignisse wie die Flutkatastrophe im Ahrtal oder auch der Krieg in der Ukraine hätten gezeigt, wie wichtig robuste und unabhängige Warnmittel sind – insbesondere bei einem Strom- oder Netzausfall.

„Die Sirene kann auch auf kommunaler Ebene genutzt werden“, betonte Christian Betzel. Damit biete das Netz nicht nur eine zentrale Warnmöglichkeit für Großschadenslagen, sondern könne auch bei lokalen Gefahrenlagen zum Einsatz kommen.

Landrat Martin Brandl hob die Notwendigkeit individuell zugeschnittener Warnmeldungen hervor: „Momentan sind wir im Gespräch auf Landesebene, da wir der Meinung sind, dass die vorgefertigten Sprachdurchsagen nicht den Bedürfnissen der Bürger entsprechen. So können wir mit einer allgemeinen Hochwasserwarnung in Germersheim nicht ideal arbeiten. Hier ist es wichtig, individuelle Ansagen zu haben, die beschreiben, ob es sich um Rheinhochwasser oder Queichhochwasser handelt.“

Die Reichweite der einzelnen Sirenen wurde bei der Planung besonders berücksichtigt. „Uns war es wichtig, ein flächendeckendes Netz zu haben, insbesondere wegen der Reichweite“, so Marcus Schaile, Bürgermeister von Germersheim.

V.li.: Karl Dieter Wünstel, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Jockgrim, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Christian Betzel und dessen Vorgänger Mike Schönlaub (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kandel), die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hagenbach, Iris Fleisch, Marcus Schaile, Stadtbürgermeister von Germersheim sowie Landrat Martin Brandl.
Foto: KV GER

Dennoch wurde im Pressegespräch darauf hingewiesen, dass es keine absolute Garantie dafür gebe, dass die Sirenen in jedem Hausinneren zu hören sind. „Es kann nicht garantiert werden, dass die Sirenen auch durch Häuserwände gehört werden“, erklärte Rainer Wambsganß vom Planungsbüro SiQ.

Umso wichtiger ist das Mitwirken der Bevölkerung beim ersten Warntag: Der Landkreis ruft dazu auf, am 11. September genau hinzuhören und Rückmeldung zu geben, von welchen Standorten aus Sirenen zu hören waren. Dies kann über die offiziellen Social-Media-Kanäle erfolgen:

  Facebook: KreisGermersheim

  Instagram: @kreis.germersheim

Besonders Kinder und ältere Menschen sollten im Vorfeld auf das Ereignis vorbereitet werden, denn während des Probealarms sei auf den Schutz des Gehörs zu achten. Ein großer Vorteil des neuen Systems: Die Sirenen können unabhängig vom Stromnetz für bis zu 21 Tage im Standby-Betrieb verbleiben.

Die Umsetzung des flächendeckenden Sirenennetzes wurde in enger Abstimmung mit den Kommunen realisiert. Nach Abzug der Fördermittel – derzeit knapp 270.000 Euro – übernehmen die Gemeinden etwa ein Drittel der verbleibenden Kosten. Die Ausschreibung, die Standortsuche und die Installation erfolgten demnach in Rekordzeit.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf knapp 2 Millionen Euro. Die finale Abnahme und Schlussrechnung erfolgen im Frühjahr 2026. (nlr)

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